Einleitung
Gerade in der Zeit der 10 Min. Workouts für Zuhause, stellt sich immer mehr die Frage, ob ein Aufwärmen vor dem Training wirklich notwendig ist oder ob die Zeit des Aufwärmens der Vergangenheit angehört.
Gerade in diesem Zeitalter wo die work-life-balance mehr auf das Arbeiten ausgerichtet ist und uns somit immer mehr Zeit für privaten Dinge wie z.B. das Training fehlen, stellt sich natürlich die Frage, ob man nicht auf das Aufwärmen verzichten kann oder sogar sollte.
Alles natürlich mit dem Hintergrund, dass wir mehr Zeit für das Wesentliche, also die Trainingseinheit, haben.

Nachteil des Aufwärmtrainings
Eine weitere Auswirkung des Faktors „mehr Zeit“ ist natürlich der, dass es sich erst wirklich lohnt zu trainieren.
Hat man gerade wenig Zeit, kann es schon ein Argument für oder gegen das Training sein, wenn das Training zehn Minuten kürzer ist.
Gerade wenn man sich vorstellt, dass man in zehn Minuten, je nach Trainingsform, einen ganzen Muskel mehr trainiert bekommt.
Auch 10 Minuten länger laufen, kann schon enorm viel Ausmachen, was die Aktivierung des aeroben Stoffwechsels und somit der Fettverbrennung betrifft.
Vorteile des Aufwärmtrainings
Unabhängig von der Sportart gehört das Aufwärmen in Sportvereinen zu einem festen Bestandteil des Trainings.
Diese Tatsache beruht nicht auf alten wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern hat eine berechtigte Grundlage:
1. Vorbereitung der Muskeln, Sehnen und Bänder
In einem richtigen Aufwärmtraining werden die Körperregionen angesprochen, die auch in der eigentlichen Trainingseinheit benötigt werden.
Ein Läufer macht natürlich dann seine Beine warm und legt beim Aufwärmen nicht den Fokus auf die obere Körperstruktur.
Die Folge ist eine bereits aktivierte und erhöhte Blutversorgung der Muskeln und Bänder.
Somit werden diese schon mehr durchblutet und mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
Folglich bin ich zu Beginn der Trainingseinheit leistungsfähiger, da der Körper schon besser versorgt ist.
2. Neuronale Ansteuerung
Auch die Kommunikation zwischen Gehirn und Muskel muss natürlich erfolgen.
Wenn mein Gehirn schon beim Aufwärmtraining gesagt bekommt, welche Muskeln ich jetzt ansteuere, funktioniert dies im Training noch deutlich schneller und effektiver.
Gerade bei komplexeren Bewegungsabläufen hat dies enorme Auswirkungen auf die Koordination.
3. Verletzungsprophylaxe
Sicherlich mit das stärkste Argument ist die Verletzungsprävention.
Denn jeder sportlich Aktive weiß, wie nervig ein Trainingsausfall ist, weil man krank oder verletzt ist.
Aufgewärmte und bereits gut versorgte Bänder und Muskeln verzeihen es einem eher mal, dass eine schnelle Kontraktion des Muskels erfolgen muss (Stichwort Sprint/Intervall) oder, dass das Band mal etwas länger gedehnt wird (Stichwort Umknicken).
Die Gefahr von Muskelfaserrisse, Bänderrisse, etc. kann durch ein gezieltes und ordentliches Aufwärmtraining deutlich minimiert werden.
Das richtige Aufwärmtraining
Natürlich sollte jedem klar sein, dass ich die o.g. Vorteile nicht auf meiner Seite habe, wenn ich ein völlig falsches Aufwärmtraining durchführe.
Dabei kann man auch eigentlich nicht viel falsch machen, wenn man auch die Muskelgruppen aufwärmt, die ich im späteren Training ansprechen möchte.
Ansonsten ist das wesentliche im Aufwärmtraining, dass ich meine Muskeln langsam auf die Belastung vorbereite.
Es ist nicht zielführend, wenn man im Aufwärmtraining schon mit den maximalen Gewichten oder einem sehr zügigen Lauftempo beginnt.
Ziel ist es den Körper langsam auf die Belastung vorzubereiten!
Unabhängig von der anstehenden Trainingseinheit, würde ich immer einige Mobilitätsübungen in mein Aufwärmtraining einbeziehen.
Denn auch die Beweglichkeit spielt eine sehr wichtige Rolle beim Sport. Desto beweglicher ich bin, um so besser kann ich Kräfte im Körper umsetzen und übertragen. Auch dies führt wieder zu einer Leistungssteigerung und Verletzungsprophylaxe.
Fazit
Auch wenn es so scheint, dass ich auf das Aufwärmtraining verzichten kann und mir besonders einiges an Zeit einspare, täuscht dieser Eindruck.
In der Summe ist auch ein kürzeres Training mit einem erfolgten Aufwärmtraining viel effektiver, da ich leistungsfähiger in das Training gehe und somit meinem Körper deutlich bessere Reize setzen kann.